FPC111 - Streetfotografie mit Thomas Leuthard

Der Fotograf Thomas Leuthard ist im Bereich Steetfotografie zu einer beachtlichen Aufmerksamkeit gekommen. Er hat mehrere Bücher über Streetfotografie geschrieben und Bücher mit seinen Street Bildern veröffentlicht.
 

 

Bombay #7 (c) Thomas Leuthard

Der Fotograf Thomas Leuthard ist im Bereich Steetfotografie zu einer beachtlichen Aufmerksamkeit gekommen. Er hat mehrere Bücher über Streetfotografie geschrieben und Bücher mit seinen Street Bildern veröffentlicht.

Thomas hat immer die Kamera dabei und hält diese immer betriebsbereit. 95% der Bilder entstehen im Programm Automatik Modus „P“, mit Autofokus und Auto ISO! Ihm ist der entscheidende Moment wichtiger als eine präzise belichtete Aufnahme.

Thomas wohnt in Zug und fotografiert gerne in Luzern, Bern und Zürich. Seinen Jahresurlaub investiert er komplett in die Leidenschaft, auf den Strassen der Welt Menschen zu fotografieren. „Menschen sind optisch interessant“ sagt er im Gespräch. Für die Reisen ist eine gründliche Vorbereitung wichtig. Er versucht auch im Vorfeld kontakt zu lokalen Fotografen zu finden. Während des Aufenthaltes, so sagt er ist das mehrfache aufsuchen von Orten, an denen das Fotografieren besonders interessant ist, ein schlüssel zum Erfolg. In 3-5 Tagen vor Ort entstehen so bei ca. 500 Auslösungen täglich, zwischen 1500 und 3000 Bilder, von denen nur 1-2 Prozent später übrig bleiben. Eine seiner Techniken ist es, vor einem ausgesuchten Hintergrund auf das einlaufen/vorbeilaufen einer Person zu warten. (das Video, was ich im Hinterkopf hatte die dieses hier: http://www.youtube.com/watch?v=vu_F2XvOjik)

Thomas gibt auch einen ausfühlichen einblick in seinen Workflow. Thomas arbeitet mit seiner Kamera in einem „schwarz weiß“ Modus. Die Kamera nimmt ein RAW auf, zeigt aber eine Schwarz-weiß Bild auf dem Display an, was schon während der Aufnahme ein grosse Hilfe ist.

Thomas erwähnt seine Vorbilder, die Fotografen Siegfried Hansen und Nils Riedweg.

Die auf den Reisen entstandenen Bilder ermöglichen es Thomas, 1-2 Fotos pro Tag zu publizieren. Die Bilder sind unter anderem auf Flickr, Facebook, Youtube und Google+ zu sehen.

Das Lieblingswetter von Thomas ist Bewölkung oder Regen, besser noch Schnee. Er hofft auf spannende Motive bei diesem Wetter.

Auf der Platform ISSUU (I see you oder issue?!?) kann man viele der Pulikationen ansehen oder auch Laden. Ein Blick in seine Bilderwelt ist in jedem Fall zu empfehlen!

 



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Stephan


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10 Antworten auf „FPC111 - Streetfotografie mit Thomas Leuthard“

  1. Liebe Fotopodcaster,
    ich war mir nicht sicher ob ich die Folge direkt löschen sollte. Ich stehe mit Hr. Leuthard so ziemlich auf Kriegsfuß! Ich habe ein Problem mit seinem Weg wie er zu seinen Bildern kommt – Seelenraub ist hier der passende Begriff. Und das geht so ein wenig gegen persönliche Überzeugung.
    Das Interview habe ich mir dann aber doch auf die Ohren gegeben um mal seine Meinung zu hören. Das Interview ist sehr gut geworden, auch wenn ich es bzgl. der kritischen Frage: „Wie kommst du zu deinen Bildern? Muss das so sein? Gibt es da nicht einen anderen Weg?“ etwas dünn finde. Ihr habt es in dem Interview adressiert: Man kann sehr geteilter Meinung sein. Meins ist sein Weg nicht.

    1. Hallo Oli
      Ich weiss, dass meine Vorgehensweise nicht überall gut ankommt. Es ist halt so, dass ich diesen Weg gewählt habe, weil ich diese Art der Bilder mag und sie so haben möchte. Würde ich „netter“ oder gesitteter vorgehen, würden oft nicht solche Bilder rauskommen. Wenn jeder nur das tun würde, was normal, lieb und tabulos ist, wäre die Welt nicht wirklich ein interessanterer Ort. Nachdem ich kürzlich einen Vortrag von Oliviero Toscani erleben durfte, wurde mir klar, dass ich genau auf dem richtigen Weg ist. Jeder, der nicht den normalen Weg geht, hat seine Kritiker. Ich respektiere die Meinungen meiner Kritiker, auch wenn ich sie nicht teile. Jeder kann das gut finden, was er mag und das löschen, was er nicht mag. Ich habe aufgehört, jedem gefallen zu wollen.

  2. oli sehe ich auch so. Vor allem ist der typ einfach nur gut im social networking, seine fotos sind totlangweilig.

    1. Hallo Daniel
      Danke für das kurze Feedback. Um es noch etwas kontruktiver zu machen, könntest Du mir zeigen, was denn für Dich ein interessantes Bild ist oder mir Deine Bilder zeigen. Fotografie ist sehr subjektiv und nicht jeder mag alle Genres. Wenn meine Fotografie „totlangweilig“ wäre, gäbe es dieses Interview wohl nicht. Denn nicht alles lässt sich nur mir Social Media Fähigkeiten verkaufen, so wie keine gute Kamera oder nur Glück ein gutes Bild machen. Alles ist relativ…

  3. Hallo,
    ich finde die Vogehensweise von T. Leuthard etwas merkwürdig. Einerseits lebt er die Fotografie und nutzt seine freie Zeit intensiv zum Fotografieren. Andererseits will er nicht als Fotograf erkannt (provokativ gesprochen: auf der Straße nur als Tourist anerkannt) werden. Und gleichzeitig hat er doch das Geltungsbedürfnis, dass viele Leute seine Bilder anschauen und deshalb nur die Bilder dort hochläd, wo viel Feedback kommt. Mich würde noch interessieren, was mit den Bildern geschieht, bei denen die Leute die Veröffentlichung untersagen. Gerade in Europa ist das ja ein oft diskutiertes Thema. Oder gibt es für die Bilder in den Bildbänden immer Modelreleases?

    1. Hallo Thomas
      Ja, ich lebe die Fotografie und ja ich lebe meinen Traum. Vielleicht habe ich mich nicht gut ausgedrückt im Interview. Aber meine Fotografie funktioniert dann am besten, wenn ich nicht als Fotograf erkannt werde bzw. überhaupt nicht wahrgenommen werde. Das heisst, ich wäre am liebsten unsichtbar. Das kannst Du in einer Stadt entweder mit einem Mobiltelefon, einer ganz kleinen Knipse oder halt eher als Tourist. Kommst Du mit einer DSLR auf den Platz, sieht Dich jeder und fragt sich, was der Fotograf denn hier will.
      Da ich niemanden frage, kann ich Dir auch nicht sagen, ob sie einer Veröffentlichung zustimmen würden. Ja, ich weiss, das ist verboten. Aber da nicht alle meine Bilder eine Gesicht zeigen, nicht alle in Gesetzesgeschwängerten Ländern wie Deutschland aufgenommen wurden und ich bei einer Anzeige nicht mit einer allzu grossen Forderung rechne, trage ich das Risiko. Das ist wie wenn Du in der Bahn schwarz fährst, weil das Risiko kalkulierbar ist. Vielleicht ein schlechter Vergleich. Aber egal. Ich gehe diesen Weg schon ein paar Jahre. Irgendwann habe ich genug und mache vielleicht etwas anderes.

      1. Street oder Studio, jede Foto hat ihre Daseinsberechtigung. Schliesslich nimmt man einen Augenblick auf, der für die Ewigkeit hält. Mein Sachverstand sagt mir, dass wenn ich mich in einem öffentlichen Raum bewege, ich auch von anderen wahrgenommen werden kann, ob sie das in ihrem Gedächtnis speichern und davon jemandem erzählen, oder ob das auf ein Foto gebannt wird, ist mir persönlich egal. Dann hat mich halt mal einer erwischt, wie ich auf offener Strasse in mein Sandwich gebissen habe und nicht vorteilhaft aussehe. So what! Und wenn der Fotograf mit diesem Bild, ohne mein Wissen, einen Street Wettbewerb gewinnt… so what… Gratuliere. Ganz klar ist aber, wenn mein Foto eine Giftwarnung ziert, finde ich es wohl auch nicht mehr lustig.

  4. Ich kam erst jetzt dazu die Folge zu hören, aber ich finde sowohl die Folge als auch die Fotos von Thomas sehr schön.
    Vielleicht sieht man sich irgendwann auch einfach an etwas satt, aber nach 17-18 Jahren die ich nun Fotos betrachte gehören für mich die typischen gestellten Portraits zu einer der langweiligsten Kategorien in der Fotografie. Die Charaktere unterscheiden sich leicht, aber die Emotionen die dort vermittelt werden sind in der Regel sehr ähnlich und das Repertoire aus dem bei gestellten Szenen geschöpft wird sehr klein. Die einzigen Ausnahmen bilden da aus meiner Sicht die Streetfotografie / Reportage, oder durchdachte Szenen (teils auch Composings) bei denen der Mensch zum kleinen Beiwerk wird und eine Geschichte erzählt wird. Doch der Trend geht ja leider immer mehr dahin sich der künstlerischen Komplexität eines passenden Hintergrundes durch eine geringe Schärfentiefe zu entledigen.

    Sicher sind die Geschmäcker verschieden, aber genau deshalb sollte auch jede Kategorie ihre Berechtigung haben. Diese Momente die das Leben unserer Zeit widerspiegeln sind einzigartig und durch gestellte Bilder nicht zu ersetzen. Gibt es Menschen die nicht gern auf alte Streetfotos und dokumentarische Aufnahmen zurückblicken? Warum sollten wir dies den kommenden Generationen verwehren? Es ist ein Spiegel der Gesellschaft zu unserer Zeit und ein Spiegel dessen wie wir uns im Alltag auf der Straße im alltäglichen miteinander verhalten – das ist nichts was einem „peinlich“ sein sollte. Meiner Meinung nach müsste das künstlerische und geschichtliche Interesse der Allgemeinheit über dem individuellen Persönlichkeitsrecht stehen, so lange die Fotos im öffentlichen Raum aufgenommen werden. Und hier beginnt die deutsche gesetzliche Regelung wirklich absurd zu werden, denn letztendlich ist sie darauf zurückzuführen dass damals Otto von Bismarck auf seinem Grundstück in seinem Sterbebett fotografiert wurde. Dass diese 1907 erlassene Regelung, die nicht einmal richtig zwischen privaten und öffentlichen Raum differenziert, noch heute weitestgehend in Kraft ist finde ich schon absurd und weit überholt. Zumal wir an jeder Ecke Überwachungskameras und Webcams vorfinden die offenbar einen höheren Stellenwert genießen als die Fotografie.

    Ich bin gespannt ob wir irgendwann noch eine Lockerung der Gesetzeslage in Deutschland erleben werden, denn spätestens seit der Einführung der SmartPhones (und baldigen Wearables) werden kontinuierlich Fotos von Personen im öffentlichen Raum aufgenommen und geteilt – was auch gut ist. Wir haben die besten Voraussetzungen unsere Zeit besser zu dokumentieren als es jemals möglich war, das sollte nicht gesetzlich „verhindert“ werden. Oder glaubt ihr dass die Menschen auf Instagram, Twitter und Co bei jedem Foto ihre Freunde fragen ob sie das Bild hochladen dürfen?

    Moralisch betrachtet finde ich es viel verwerflicher die Menschen so zu fotografieren wie sie nicht sind, nämlich derartig retuschiert bis sie mit der eigentlichen Person nichts mehr gemein haben.

    Aber das ist nur meine Meinung

    1. Danke Leif für Deine Worte. Vor allem der letzte Satz finde ich mehr als treffend: „Moralisch betrachtet finde ich es viel verwerflicher die Menschen so zu fotografieren wie sie nicht sind, nämlich derartig retuschiert bis sie mit der eigentlichen Person nichts mehr gemein haben.“

  5. Es geht hier wenig darum ob Du Deinen Weg gefunden hast. Wenn dein Weg, der wäre andere Menschen mit Farbe zu überschütten würdest Du das auch machen. Das ist das Problem mit Street. Nicht die Fotos. Fur fehlende Empathie, die „arschlochigkeit“, das Selbstverständnis das kompletten Egoismus voraussetzt.

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