Kategorie: Ausstellung RAW

RAW

Ganztags
17. Juni 2023 24. September 2023

Raw bedeutet roh und RAW-Bilder sind unbearbeitet und unkomprimiert, eine Masse, die erst noch zum Bild geformt werden muss. Ein RAW-Foto hat – im übertragenen Sinn – den Zustand einer analogen Filmrolle, die in Entwicklerflüssigkeit in der Dunkelkammer liegt. In dieser Ausstellung sind die Entwickler fünf Künstler:innen, die mit rohen Daten auf unterschiedliche Weise umgehen. Ulrike Kazmaier, Dylan Maquet, Sabrina Podemski, Johannes Raimann und Moritz Riesenbeck haben sich vom klassischen Bildumgang längst entfernt und benutzen fotografische Geräte, Technik und Aufnahmen als Inspiration für künstlerische Arbeiten, als Skizzen oder als Negative für neue Formen. Dies geschieht in direkter, auf das Fotografische bezogene Weise, zum Beispiel wenn wir einen Vorhang öffnen und ein Fotoblitz unser Auge blendet, das dann ein eigenes Bild produziert, oder indirekt: dann, wenn ein fotografisches Bild nur noch als Erinnerung in eine Installation einfließt, und wir das Bild über ein Gefühl in uns neu erschaffen. Es geschieht, in dem sich skulpturale Werke mit feinen Hinweisen auf ihren digitalen Ursprung einer klaren Zuordnung verweigern und wenn wir uns in einer runden Lithium-Scheibe spiegeln, die auf die unsichtbare Feinmechanik in einer Kamera hinweist. Oder wenn uns im Raum Bilder begegnen, an Wände gelehnt, auf Wände tapeziert, wie unter einem Filter poetisch verschattet oder herangezoomt wie auf unseren Displays.

Diese von den Künstler:innen RAW betitelte Ausstellung beschäftigt unsere Augen, unseren Geist und manchmal sogar unseren ganzen Körper – so wie es Bilder heute tun auf unseren digitalen Geräten, die unsere vielen Alben und Mediatheken beherbergen. Vielleicht finden wir im KIT eine Antwort auf die Frage, wie wir sehen, was wir sehen und ob wir nicht selbst die Entwickler:innen der Bilder sind, denen wir überall begegnen.

Veranstaltungs-Webseite

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