Kategorie: Ausstellung 40 Jahre laif. 40 Positionen dokumentarischer Fotografie

40 Jahre laif. 40 Positionen dokumentarischer Fotografie

Ganztags
29. Januar 2023 1. Mai 2023

Zum 40-jährigen Bestehen der Kölner Fotoagentur laif zeigt die Ausstellung 40 Positionen dokumentarischer und journalistischer Fotografie von 1981 bis 2021.

Arbeiten reflektieren die Welt anhand ihrer Konflikte und Bruchlinien, zeigen aber auch wie Kunst und Solidarität Menschen verbinden. Darüber hinaus spiegeln sie die ästhetische Entwicklung der Dokumentarfotografie von den 1980er Jahren bis heute wider.
„Thematisierten die Fotografinnen und Fotografen der ersten Stunde die Proteste gegen Kernkraft, Aufrüstung und Flughafenerweiterungen noch klassisch, schwarz-weiß und sehr dicht am Geschehen, gerät in den 1990er Jahren, analog zu den technischen Reproduktionsmöglichkeiten der Presse, die Farbfotografie in den Vordergrund,” so Peter Bialobrzeski.

Die Ausstellung, chronologisch aufbereitet, wird eingeleitet von den Arbeiten zweier Mitbegründer der Agentur, Manfred Linke und Günter Beer, zu den Protesten gegen die Startbahn West und die Wiederaufbereitungsanlage Brokdorf, gefolgt von künstlerisch-dokumentarischen Bild-Textarbeiten zu Menschen an der Berliner Mauer von Bettina Flitner aus dem Jahr 1990. Katharina Bosse porträtiert in ihrer Arbeit „Surface Tension“ oft Frauen weltweit (1997), während Michael Lange eine experimentelle Arbeit über Los Angeles präsentiert, fotografiert auf schwarz-weißem Polaroid Diafilm, die als Hommage an den „Film Noir“ gelesen werden kann (1999).

Henrik Spohler dokumentiert in „The Third Day“ kühl, distanziert, mit hoher bildnerischer Qualität, wie heute die Agrarindustrie Lebensmittel weltweit anbaut (2012). Sandra Hoyn besucht ein Bordell in Bangladesch und nimmt Anteil am Schicksal der Frauen und Mädchen dort (2015). Am Ende schließt sich der Kreis und die Fotograf*innen richten ihren Blick wieder auf Deutschland: Hannes Jung liefert eine Reportage über die Neue Rechte mit fast demagogischer Wirkung (2017), während Andreas Herzau seine Langzeitarbeit über Kanzlerin Angela Merkel in subjektiv kombinierten Bildausschnitten 2018 erstmals komplett als Buch vorlegt. David Klammer wird 2019 zu einem ständigen Chronisten des Widerstands gegen die Abholzung des Hambacher Waldes, 2020 schließlich fährt der junge Ingmar Björn Nolting kreuz und quer durch Deutschland und schafft ein einmaliges, zu Recht mehrfach preisgekröntes Zeugnis der Corona-Krise. Den Abschluss bildet das Jahr 2021 mit der Flutkatastrophe im Westen des Landes.

Eine ergänzende Timeline lässt zahlreiche weltpolitische Ereignisse zwischen 1981 und 2021 Revue passieren.

Stadthaus Ulm
Münsterplatz 50
Ulm, 89073

Veranstaltungs-Webseite

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