Lammerhuber Gewinnspiel: Frieden

Matthias Krispien

Wie sieht Frieden für mich aus? Mein Synonym dafür ist die Kommunikation des Lebens mit dem Stacheldraht. Es entsteht eine Bewegung, die letzlich zum Frieden durch Berührung führt.

Bild 1: zeigt die Lebensfreude des Farns, vor einem sich verbiegenden Stacheldraht.

Bild 2: symbolisiert die Beherrschung des Stacheldrahts über das unterdrückte Lebewesen, das aber leuchtende Lebenskraft und den Glauben an sich selbst ausstrahlt.

Bild 3: Eine Stacheldrahtperson trägt es unbewußt bereits in sich, das leuchtende Herz des friedvollen Lebens, als sonnenerwärmten Farns.

Bild 4: Auch andere Betroffene finden sich ein. Die Fliege funktioniert den Stachel um in einen Ort der Ruhepause, sie tankt Kraft.

Bild 5: Der Stacheldraht wendet sich von seinem Eingrenzen ab. Er pfeift darauf von oben, wie er es gewohnt ist, und durchtrennt seine Funktion, auch mit der drohenden Wahrscheinlichkeit, sich selbst abzuschaffen.

Bild 6: Im Draht, dessen eingrenzende Funktion immer mehr schwindet, entsteht nun musikalische Kreativität. Das Leben erkennt die Stachelnoten, die ein Friedenslied komponieren. Mit der Musik kehrt der Frieden ein!

Anmerkung 1: Ein Saxophonist hat mir bereits seine ungewöhnliche Version dieser Notenabfolge geschickt, andere Künstler sollen folgen.

Anmerkung 2: Bild 5 nimmt bereits im GPPA 2023 als Einzelbild teil

Anmerkung 3: Alle Bilder sind am 24.07.2020 entstanden

Birgit Theisges: Taufe – ein Lebenswunsch

Gholam Mahboob ist ein sehr sensibler, empfindsamer Mann aus dem Iran mit afghanischen Wurzeln. Er ist sehr naturverbunden und liebt alles, was lebt. Mit dieser Einstellung war er in einer Gesellschaft, in der Menschen gesteinigt werden, wenn sie nicht ins Bild passen, in großer Gefahr.
 Deshalb hat er sich auf den weiten und gefährlichen Weg nach Deutschland gemacht, um frei und in Frieden seinen Glauben und seine Spiritualität leben zu können.
 Meine Bilder markieren das Ende einer langen Entwicklung – G.M. könnte glücklicher nicht sein. In einem Dorf auf der Schwäbischen Alb als ehemaliger Moslem christlich getauft und in die Gemeinde aufgenommen zu werden ist etwas ganz Besonderes.
 Es ist sein Lebenstraum, sich nicht mehr verstecken zu müssen und so geliebt zu sein, wie er ist. Und hier, in der Osternacht inmitten einer kleinen Gemeinde, wird sein Traum Wirklichkeit.

Jürgen Baur: Frieden in uns, Frieden in der Heimat

Wie sieht Frieden aus? Meiner Meinung nach beginnt Frieden bei jedem von uns persönlich – deswegen ist neben dem Frieden in vielen Konflikgebieten dieser Welt vor allem auch wichtig Frieden zu finden in der Heimat und Frieden finden in uns selbst.

Auch diese Gedanken sind Teil unseres Besinnungsweges in Mittelneufach, welcher seit 16 Jahren viele Besucher aus dem Dorf und dem Umland einlädt auf einem persönlichen und einem gemeinschaftlichen Wegteil diesen Frieden zu suchen und in sich und den Mitmenschen und der Heimat zu finden. Die Bilderserie stellt Stationen des Weges in verschiedenen Jahreszeiten und verschiedenen Aussagen bereit und soll helfen, dass wir ausgehend vom Frieden in uns dieses Gefühl hinaustragen zu unseren Mitmenschen und in die ganze Welt. Auf dass es dort eines Tages ankommt und die Welt in Frieden leben kann.

Michael Kleine

Hyun-Soo Park

Hermann Lehmacher-Höltge